News From South Africa

Endlich da!

Nach einem letzten Abend auf dem Wasn, ging dann am naechsten Nachmittag schon der Flieger und nach schwerem Abschied war ich endlich auf dem Weg. Nach Zwischenstopp um Mitternacht in Istanbul, kaum Schlaf und gutem Flugzeugessen war ich um 10.30 da. Nach guten 2h Wartezeit (ganz normal fuer suedafrikanische Verhaeltnisse), traf ich dann Arne und Luiz die gekommen waren um mich abzuholen. Allerdings mussten sie, anders als ich dachte, nicht lange auf mich warten da sie aufgrund von Autoproblemen erst kurz vor mir da waren. Somit startet direkt meine erste Taxifahrt hier, welche mir aufzeigte dass Suedafrikaner ziemlich verrueckte Autofahrer sind. Durchgezogene Linen und rote Ampeln sind hier wirklich nur eine Empfehlung. 40 min Autofahren und mehrere Beinahe-Unfaelle spaeter, kamen wir dann im Little Rose Centre an, wo erstmal alle ueberrascht waren mich zu sehen weil meine Ankunft scheinbar erst 1-2 Tage spaeter geplant war.

Nichtsdestotrotz war der Empfang sehr herzlich und ich war direkt der familie der 90 Kindergartenkinder 80 Jugendlichen und vielen Betreuern. Meine Unterkunft uebertraf meine kuehnsten Erwartungen und so ging es direkt weiter zum Mittagessen, dass wir uns mit drei Flugbegleiterinnen aus Australien, sowie Nosisi und Nhlanhla (ich hoffe man schreibt ihn so) teilten. Mit den beiden letzteren verbringe ich auch den groessten Teil meiner Frei- und Arbeitszeit, welche aus Touristenfuehrungen, Computer- und finanziellen Dingen sowie Hausaufgabenbetreuung und (das beste) spielen mit den Kindern besteht. Zum Glueck muss ich noch keine Tanzgruppe leiten, denn wie ich schmerzlich herausfinden musste bin ich doch kein so guter Taenzer wie ich angenommen hatte. Aber hier wird so oft getanzt, dass sich das sicher schnell aendern wird.

Um zum Essen zurueckzukommen, stellte sich das am naesten Morgen als fatal heraus. Denn nachdem ich noch mit Luiz und Arne ihre Wohnung besichtigt hatte und dann ins Bett gegangen war, verbrachte ich die naechsten zwei Tage groesstenteils auf der Toilette und musste einige Lacher der Kinder ueber mich ergehen lassen. Waehrend ich meine Zeit aufm dem Klo verbrachte, traf meine Mitfreiwillige Flore aus Belgien ein, wovon ich allerdings nichts wusste und so relativ ueberrascht war, dass ich ploetzlich in einem taxify zum Flughafen sass um sie abzuholen. Als mein Magen dann nach zwei tagen wieder semifit war konnte es so richtig losgehen, wobei man schnell die ganz andere Kultur der Suedafrikaner bemerkte. Denn nachdem ich extra meinen Wecker auf 7.30 gestellte hatte und um 8 am ausgemachten Treffpunkt stand, realisierte ich schnell dass ich locker noch ne halbe Stunde haette schlafen koennen. Aber auf eine gewisse Weise finde ich diese Gelassenheit der Suedafrikaner auch sehr beeindruckend, denn egal wie schwer die Aufgabe die vor ihnen liegt auch sein mag, sie bleiben entspannt und sagen sich das es schon alles klappen wird. Als weiteren Grund fuer diese Gelassenheit sehe ich die ganz anders gesetzten Prioritaeten im Leben, Familie, Freunde und Nachbarn stehen bei den meisten Suedafrikanern an erster Stelle waehrend Geld verdienen erst etwas abgeschlagen an zweiter Stelle steht. In Europa  ist die Familie meiner Erfahrung nach selbstverstaendlich auch enorm wichtig, jedoch wuerde kaum jemand seinen Job an den Nagel haengen um seine kranke Schwiegermutter die 7h entfernt wohnt zun pflegen. Solche Geschichten sollten aber keinesfalls als Wertung gesehen werden, um zu sagen dass Suedafrikaner oder Europaeer die besseren Menschen sind, denn letztendlich muss jeder fuer sich selbst entscheiden was er als wichtig ansieht.

Eher etwas weiter unten auf der Prioritaetenliste steht in Suedafrika die Muellentsorgung, in Soweto/Kliptown sind die Strassen gesaeumt von Muellbergen und verschmutztes Wasser fliesst daneben vor sich hin. Das war der einzige Moment fuer mich bei dem ich wirklich merkte, dass ich schlucken musste. Zur Verteidigung der Suedafrikaner muss an dieser Stelle auch gesagt werden, dass die allermeisten mit deutlich groesseren Problemen zu kaempfen hat als Muell.

Und dass ich einigen von ihnen dabei helfen kann, gegen eben diese Probleme zu kaempfen erfuellt mich jedes mal wieder mit Freude und bestaerkt mich in meiner Meinung die richtige Entscheidung fuer dieses Jahr getroffen zu haben.

 

Schnitt zu zwei Woche spaeter.

 

Leider hat es nicht so ganz geklappt, denn Blogeintrag vor dem Urlaub in Lesotho/den Drakensbergen (dem ich aber spaeter noch einen seperaten Eintrag widme) zu veroeffentlichen. Dadurch kann ich mich jetzt aber ganz herzlich bei allen fuer die zahlreichen Glueckwuensche zu meinem Geburtstag bedanken. Also vielen vielen Dank nochmal, ich hab mich sehr gefreut ;-)

Als Fazit kann ich sagen, dass ich nach zwei Wochen absolut in Suedafrika angekommen bin und auch die Kinder mich nichtmehr "Visitors" sondern "Theo" nennen, was mich sehr freut. Auch habe ich mittlerweile selbst bei den meisten Dinge die Ruhe weg, und werde nicht mehr direkt nervoes wenn etwas nicht so lauft wie ich mir das vorstelle.

 

Das wars mal fuer den Anfang, ich hoffe mit der Zeit gelingt es mir den Blog auch noch mit Bildern zu fuellen, sodass ihr euch ein richtges Bild davon machen koennt was hier abgeht. Ich wollte mich jetzt aber einfach mal melden.

 

Theo

 


Eilmeldung!! Ein Bild hat schonmal geklappt: